Antibabypillen mit dem Wirkstoff Drospirenon können schwere bis tödliche Nebenwirkungen verursachen. Felicitas Rohrer, eine geschädigte Frau, die dem Tode nur knapp entrinnen konnte, verklagt den Pharmakonzern Bayer auf Schmerzensgeld und Schadensersatz.
Im Jahr 2009 wurde Felicitas Rohrer sie mit einer doppelten Lungenembolie ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie einige Monate eine der neueren Antibabypillen zu sich genommen hatte. Da festgestellt werden konnte, dass die Antibabypille diese schwere Nebenwirkung verursacht hat, klagt sie im Mai 2011 den Pharmakonzern Bayer auf Schmerzensgeld und Schadensersatz.
Im Beipackzettel der Antibabypille wurde auf ein erhöhtes Thromboserisiko NICHT hingewiesen. In den USA hat Bayer bereits 2 Milliarden Dollar an Entschädigungen an Opfer seiner Antibabypillen bezahlt. Außergerichtlich und ohne Schuldeingeständnis, versteht sich. Hierzulande spricht der Konzern nur von bedauerlichen Einzelfällen …
Die 31-jährige Felicitas Rohrer wird wahrscheinlich niemals Kinder bekommen können und muss blutverdünnende Medikamente einnehmen. Weil sie Gerechtigkeit will, hat sie eine Selbsthilfegruppe gegründet, um gemeinsam mit anderen Frauen fordert sie, diese schädlichen Pillen vom Markt nehmen zu lassen.
Mittlerweile bestätigen einige neuere Studien das hohe Risiko, die von Antibabypillen mit dem Wirkstoff Drospirenon ausgehen. Im Vergleich zu Pillen der 1. und 2. Generation wird von einem doppelt so hohen Thromboserisiko ausgegangen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beobachtet die Risikostudien permanent. Die wichtigste Zahl dabei ist die Rate von Venenthrombosen, die ohne das Kontrazeptivum bei 1:10.000 Frauen liegt. Die Einnahme der Pille der ersten und zweiten Generation erhöht diese Fallzahl bereits auf 5 bis 7:10.000. Unter den Frauen, die eine Antibabypille aus der dritten und vierten Generation anwenden, steigt der Wert auf 9 bis 12:10.000.
In den vergangenen 15 Jahren sind dem BfArM etwa 480 Verdachtsfälle von Frauen mit venösen Thromboembolien gemeldet worden, die Drospirenon-Präparate eingenommen hatten. Darunter 16 Fälle mit Todesfolge. Die Blutgerinnsel in den tief liegenden Beinvenen können sich von den Gefäßwänden lösen und in die Lunge wandern. Dort kommt es zur lebensgefährlichen Lungen-Embolie.
Bei diesen Zahlen muss bedacht werden, dass es hier eine große Dunkelziffer gibt. Nicht alle Betroffene melden sich und nicht alle Ärzte können oder möchten einen Zusammenhang zwischen der Pille und den entstandenen Nebenwirkungen sehen. Leider werden nur die wenigsten Fälle wirklich registriert!
WDR / die story: Todeskrank durch die Pille? – Frauen kämpfen gegen Bayer
https://youtu.be/ySvNVwlJZlg
Quelle: WDR, die Story vom 16.02.2016
Inzwischen empfiehlt das BfArM zu den risikoärmeren Präparaten mit den Gelbkörper-Hormonen Norethisteron, Norgestimat und Levonorgestrel. Frauen, die in Bezug auf Thrombose-Neigung vorbelastet sind, sollten laut den Gesundheitshütern nur sogenannte „Monopräparate“ einnehmen. Darin sind kein Östrogene enthalten, die für die Bildung der Blutgerinnsel verantwortlich sind.
Ein Trend kehrt sich um
Die Nebenwirkungen der Pille haben sich in den letzten Jahren herumgesprochen, sodass Frauen die rund 50 Präparate zunehmend ganz verweigern. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) verließen sich 2011 noch 53 % der Frauen zwischen 18 und 49 Jahren auf die Pille. Bis 2018 waren es nur noch 47 %. Grund dafür ist offensichtlich nicht nur das Thromboserisiko, sondern noch weitere Nebenwirkungen, die viele Wissenschaftler inzwischen für möglich halten. Zwar werden viele solcher Studien als methodologisch als unzureichend kritisiert. Doch dass der Eingriff in den Hormon-Haushalt weitgehende Konsequenzen hat, ist nachgerade sehr wahrscheinlich. So könnten die synthetischen und biologischen Hormone den Untersuchungen zufolge Depressionen bis hin zur Selbstmordgefahr hervorrufen. Auch das Bedürfnis nach Sexualität scheinen die Medikamente zu beeinflussen. Ob die Libido gesteigert oder reduziert wird, ist jedoch Gegenstand widersprüchlicher Studien-Resultate. Diskutiert wird zudem, ob Ergebnisse aus MRT-Untersuchungen, die zerebrale Veränderungen zeigen, mit der Pille zusammenhängen oder nicht. Kritisch wäre das besonders bei sehr jungen Frauen, deren Gehirn darauf äußerst sensibel reagiert.
Eine andere, schon landläufig bekannte Folge der langjährigen Einnahme der Pille, ist die Störung des weiblichen Zyklus. Doch auch dabei sind sich die Wissenschaftler nicht einig, weil der kausale Nachweis der unregelmäßigen Menstruation schwierig ist.
Die Alternative zur Pille
Für Frauen, die sich den unnötigen Risiken und Nebenwirkungen der Antibabypille nicht aussetzen möchten, gibt es auch alternative und teils natürliche Verhütungsmethoden. Am effektivsten ist hier die Kupferspirale mit einem Pearl-Index von 0,4 bis 1,5. Dieses Verhütungsmittel kommt an den Wirkungsgrad der Pille von 0,3 bis 1 schon recht nahe. Das Kondom ist demgegenüber mit einem Pearl-Index von 2 relativ unsicher. Zyklus-Apps werden vom BzgA nicht empfohlen.
Die „Pille für den Mann“ ist umstritten. Nebenwirkungen beim starken Geschlecht scheinen wichtiger zu sein als bei Frauen. In Wirklichkeit ist diese „Pille“ eine Depot-Injektion mit Gestagen und Testosteron. Zu den unerwünschten Nebenwirkungen zählen erhöhte Aggressivität und verstärkte Libido sowie Akne, unspezifische Schmerzen und das Fatigue-Syndrom.
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Dieser Beitrag wurde erstmalig im Jahr 2016 erstellt und im März 2022 grundlegend überarbeitet.
Hammer. Genau diese Pille nahm ich 3 tage ein und lag mit AtemNot auf dem Boden. . . Ich musste mich dauert übergeben und fühlte mich wie als wenn mir der Brustkorb zugeschnürt wär. Und das schon nach 3 Einnahmen. Hab sie damals sofort abgesetzt.
Sie war letzten Freitag zu Gast in der MDR-Talk-Sendung „Unter uns“, ihre Ausführungen waren sehr interessant!