EU-Richtlinie THMPD – Das Aus für Heilpflanzen und Naturheilmittel?

Es folgt der nächste Streich der Pharmalobby gegen die Volks-Gesundheit: Die EU-Richtlinie THMPD (Traditional Herbal Medical Product Directive), deren Regelungen ab April 2011 in Kraft treten, wird für viele Nahrungsergänzungen und Naturheilmittel, die aus Kräutern zubereitet werden, das Aus bedeuten.

Mit dieser EU-Richtlinie werden auch Behandlungen und Therapien der Alternativmedizin sehr stark eingeschränkt werden. Was machen denn Naturheilkundige, Ayurveda-Ärzte, TCM-Ärzte, Schamanen, usw. ohne ihre Heilkräuter, deren Anwendung eine jahrtausendealte Tradition haben und deren Wirksamkeit zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit seit jeher erwiesen sind!

Die Medizin aus der Natur ist der Pharmaindustrie schon immer ein Dorn im Auge. Heilpflanzen sind natürlich und machen gesund. Korrekt angewandt, haben sie keine oder nur geringe, unbedenkliche Nebenwirkungen. Jeder Mensch kann sie frei verwenden. Sie lassen sich nicht patentieren. Die Pharmaindustrie kann mit Heilpflanzen kein Geld machen und genau deshalb sollen sie nicht mehr verwendet werden. Sie müssen unbedingt verboten und ihr medizinischer Gebrauch strafbar gemacht werden.

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Was ist die THMPD?

Die THMPD ist eine EU-Richtlinie zur Verwendung traditioneller und pflanzlicher medizinischer Produkte (Richtlinie 2004/24/EG). Sie dient der Vereinheitlichung des Zulassungsverfahrens für traditionelle Kräuterzubereitungen, die medizinisch eingesetzt werden.

Zubereitungen aus Kräutern, die bisher als Naturheilmittel, Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel verfügbar waren, werden nun als medizinische Produkte deklariert, die extra ein Zulassungsverfahren durchlaufen müssen. Diese Naturheilmittel dürfen künftig nur noch auf den Markt gebracht werden, wenn sie die Zulassungsvoraussetzungen der EU-Richtlinie THMPD erfüllen.

Diese Zulassungsverfahren sind sehr teuer und aufwändig und bieten nur sehr wenig Spielraum für die Einsatzmöglichkeiten dieser Produkte. Allopathische, also chemische Medikamente der Pharmakonzerne müssen solche Zulassungsverfahren zwar auch durchlaufen, aber das dafür benötigte Kapital hat die Pharmaindustrie natürlich locker in der Tasche sitzen. Was machen jedoch die Hersteller solcher Naturpräparate (überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen)?

Auch werden Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Zubereitung und Anwendung von Kräutern eingeschränkt. Der Einsatz von Kräutern in Kombination mit Vitalstoffen (wie Vitamine, Mineralien, etc.) wird limitiert.

Bereits am 30. Oktober 2005 mussten Bestimmungen der THMPD von den EU-Mitgliedstaaten umgesetzt werden, weshalb seit dem schon viele preiswerte und wirksame Naturheilmittel vom Markt verschwunden sind, bzw. nicht mehr in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung vertrieben werden dürfen. Ab April 2011 treten diese Bestimmungen dann in vollem Umfang in Kraft. Das bedeutet: Alle Naturheilmittel, bzw. Nahrungsergänzungen die trotz jahrhundertelanger traditioneller Anwendung nicht – im Sinne der EU-Richtlinien – den Anforderungen einer allgemeinen medizinischen Verwendung, einer anerkannten Wirksamkeit und eines annehmbaren Sicherheitsgrads  entsprechen, dürfen nicht mehr hergestellt und vertrieben und für Behandlung und Therapie angewendet werden.

Eine Ausnahme gewähren uns die EU-Bürokraten:

Die EU hat für bestimmte traditionelle Naturheilmittel ein spezielles vereinfachtes Registrierungsverfahren geschaffen. Demnach ist es erforderlich, dass das entsprechende Naturheilmittel bisher mindestens 30 Jahre medizinisch verwendet wurde, davon mindestens 15 Jahre in der EU-Gemeinschaft.

Wurde ein Naturheilmittel jedoch nicht bereits 15 Jahre in der EU-Gemeinschaft verwendet, gibt es einen neuen europäischen Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel, welcher sogenannte Pflanzenmonographien erstellt.

Welche Kosten auf einen Hersteller für traditionelle pflanzliche Arzneimittel durch ein solches Registrierungsverfahren zukommen können, ist in der Kostenverordnung für die Zulassung und Registrierung von Arzneimitteln durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (AMG-Kostenverordnung – AMGKostV) angegeben.

ersichtlich (runterscrollen zu Punkt 10).

Zusammenfassung der EU-Richtlinie THMPD

Quelle: ayurveda-verband.eu

Laut der Richtlinie werden Arzneimittel als solche definiert, die ausschließlich eine oder mehrere Kräutersubstanzen enthalten, vorausgesetzt dass alle zusätzlichen Vitamine oder Mineralien als Ergänzung enthalten sind. Es gibt zwei weitreichende Bestimmungen, die relevant sind.

Bestimmung 1:
Ein traditionelles Arzneimittel wird als solches zugelassen, wenn es die folgenden Voraussetzungen erfüllt:

  • Es wird ausschließlich in einer bestimmten Stärke und Dosierung verabreicht
  • Es handelt sich um eine Zubereitung, die zur oralen, äußerlichen und/oder zur Inhalation bestimmt ist
  • Es ist zur Anwendung ohne ärztliche Überwachung konzipiert und bestimmt
  • Es ist seit mindestens 30 Jahren in medizinischer Verwendung, davon mindestens 15 Jahre in der Europäischen Gemeinschaft (15-Jahre-Regel)
  • Es hat sich als unschädlich innerhalb der bestimmten Anwendungsbedingungen erwiesen (dies ist durch bibliographische Angaben oder Berichte von Sachverständigen nachzuweisen)
  • Seine pharmakologische Wirkung ist aufgrund langjähriger Anwendung und Erfahrung plausibel

Bestimmung 2:
Es müssen folgende Kriterien zum Nachweis von „Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit“ gemäß dem Registrierungssystem für traditionelle Arzneimittel der Richtlinie THMPD 2004/24 erfüllt werden:

  • Qualität: Der Antragsteller sollte alle Qualitätsanforderungen der Richtlinie 2001/83 EC für lizenzierte Arzneimittel erbringen. Es wird eine Einhaltung des GMP-Standards (Good Manufacturing Practice – Gute Herstellungspraxis) sowie eine Herstellerlizenz, eine Großhändlerlizenz oder eine Importlizenz für Großhändler verlangt. Inhabern solcher Lizenzen muss eine qualifizierte Person (QP) zur Verfügung stehen.
  • Sicherheit: Es werden bibliographische Angaben zu den Sicherheitsdaten sowie ein Sachverständigenbericht benötigt. Die Präparate und deren Indikationen müssen für den rezeptfreien Verkauf geeignet sein. Zugelassen werden zuvor festgelegte medizinische Indikationen. Dies wird jedoch auf jene begrenzt, die für traditionelle Pflanzenpräparate zum Gebrauch ohne ärztlichen Rat oder ärztliche Überwachung geeignet sind.
  • Wirksamkeit: Bis dato besteht keine Verpflichtung zu Wirksamkeitstests oder -untersuchungen. Der geforderte Nachweis über die medizinische Anwendung über die letzten 30 Jahre hinweg signalisiert an und für sich, dass es sehr wohl Hinweise für die Wirksamkeit des Arzneimittels gibt. Die Produktetikettierung spiegelt dies durch die folgende Formulierung entsprechend wieder: Traditionelles Pflanzliches Arzneimittel zur Anwendung bei bestimmten Indikationen ausschließlich basierend auf langjähriger Anwendung.

Die größten Hindernisse für klein- und mittelständische Hersteller von Naturheilmitteln und Nahrungsergänzungen

Quelle: anh-europe.org

Die Kosten für Registrierungs- und Zulassungsverfahren:
Die meisten klein- und mittelständischen Hersteller für Naturheilmittel und Nahrungsergänzungen vertreiben eine Vielzahl von Produkten mit eher kleiner Gewinnspanne, während Pharmakonzerne dafür sehr geringe Herstellungskosten haben, plus riesige Gewinne einfahren (gutes Beispiel: Krebsmedikamente). Das bedeutet, die hohen Kosten für Registrierungs- und Zulassungskosten belasten diese klein- und mittelständischen Unternehmen völlig unverhältnismäßig zu den großen Konzernen. Viele dieser Unternehmen werden sich diese Zulassungskosten kaum oder gar nicht leisten können, sie werden vom Markt verschwinden.

Die Zulassungs-Anforderungen des HMPC-Ausschusses:
Der HMPC-Ausschuss (Committee on Herbal Medicinal Products) fordert für eine Zulassung sogenannte genotoxische Daten zu den einzelnen pflanzlichen Stoffen. Für die meisten pflanzlichen Stoffe, die in den Kulturen der traditionellen Medizin angewendet werden (z.B. Indien – Ayurveda), sind solche Daten nicht vorhanden – oder die HMPC beurteilt diese nur als unzureichend.

Die Anforderungen an die Herstellung von Naturheilmitteln:
Es werden genau die gleichen Anforderungen gestellt, wie sie der Pharmaindustrie vorgeschrieben sind. Solche Anforderungen übersteigen die Anforderungen an die Lebensmittel-Produktion bei weitem und eignen sich für bestimmte Kategorien von Inhaltsstoffen oder Produkten aus Pflanzen überhaupt nicht (was nichts über Qualität und Wirksamkeit aussagt). Außerdem wird zusätzlich eine Einrichtung verlangt um pharmazeutische Standards zu erfüllen („Qualified Person“).

 

Die 10 Schlüssel-Bedenken

Quelle: anh-europe.org

1. Eine Diskriminierung von außereuropäischen Traditionen der Pflanzenmedizin!
Die ältesten medizinischen Traditionen der Welt (wie die Ayurveda, die Traditionelle Chinesische Medizin, die Süd-Ost-Asiatische, die Tibetische, die Amazonische und Südafrikanische Traditionen) mit jahrhunderte- und jahrtausendealtem Wissen über die Wirkung und Anwendung von Pflanzen zur Heilung, werden durch die THMPD-Bestimmungen benachteiligt. Die Pharmaindustrie-geprägten Kontrollbehörden gehen davon aus, dass die Standards außerhalb Europas geringer seien, als die innerhalb Europas.

2. Spezielle Kombinationen von pflanzlichen Stoffen werden verboten.
Die Richtlinien für pflanzliche Arzneimittel stützen sich auf die Verwendung einer einzigen Pflanze oder einer spezifischen Kombination von Pflanzen. Dadurch werden Pflanzen-Kombinationen verhindert, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sinnvoll und wertvoll für eine unterstützende und heilende Wirkung sind.

3. Pharmazeutische Herstellungspraxis für Naturheilmittel.
Die THMPD fordert identische Anforderungen an die Herstellung, wie für chemische (allopathische) Arzneimittel. Reinheits- Stabilitäts- und Genotoxizitätskriterien, die für die pharmazeutische Herstellung gelten, sollen auch bei der Herstellung Naturheilmitteln erfüllt werden. Da jedoch viele pflanzliche Produkte aus Mischungen zusammengesetzt sind, können solche Kriterien nicht erfüllt werden. Dafür sind diese Mischungen viel zu komplex.

4. Zulassung nur bei kleinen Beschwerden.
Die traditionellen Naturheilmittel werden nur dann zugelassen, wenn sie für die Behandlung von geringen Beschwerden angemeldet werden. Hätten wir also als Beispiel ein Produkt aus verschiedenen Kräutern, welches bei Krebs helfen kann, wird es grundsätzlich nicht zugelassen. Dabei deckt die alte Medizin mit ihrem Pflanzenwissen eine ganze Bandbreite solcher schwerwiegenden Erkrankungen ab. Auch die jetzt noch in der EU legale Nahrungsergänzungen, die mit ihren Inhaltsstoffen die Gesundheit unterstützen und das Risiko bestimmter Erkrankungen reduzieren (oder gar vermeiden) können, werden durch das THMPD-Verfahren verboten.

5. Zu hohe Kosten durch die THMPD-Anforderungen.
Es werden Daten zu den pflanzlichen Mitteln gefordert wie Genotoxizität, Zusammenstellung von Dossiers in Form von bibliographischen Zusammenstellungen und durch Expertengutachten. Da solche Daten zu den einzelnen pflanzlichen Stoffen nicht vorhanden sind, müssen diese erst erhoben werden. Dies führt enorme Kosten mit sich, die von den meisten klein- und mittelständischen Unternehmen unmöglich getragen werden können.

6. Naturheilmittel dürfen nicht zu viele Vitamine und Mineralstoffe beinhalten.
Wenn hohe Mengen an Vitalstoffen, d.h. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente in den pflanzlichen Produkten enthalten sind, werden diese nicht zugelassen werden. Es sei denn, die Wirkung dieser Vitalstoffe wäre gegenüber der pflanzlichen Komponenten vernachlässigbar.

7. Naturheilmittel die auch nicht-pflanzliche Stoffe beinhalten sind verboten.
Wenn Stoffe enthalten sind, die weder Vitamine noch Mineralstoffe sind, wie z.B. tierische Bestandteile (wie zerriebene Knochen oder Fett), ist das Produkt nicht zugelassen.

8. Der Endverbraucher / Patient kann nicht mehr frei wählen und zahlt drauf.
Die hohen Kosten für Registrierung und Zulassungsverfahren werden sich auf den Konsumenten abwälzen. Viele Produkte werden aufgrund ihres Preisanstieges kaum oder überhaupt nicht mehr gekauft werden. Außerdem werden sehr viele Produkte vom Markt verschwinden. Der Konsument bekommt kaum noch eine Auswahl an Produkten, mit denen er seine Gesundheit erhalten kann. Letztlich kann er nur noch wählen zwischen Chemie und Chemie.

9. Kontrolle durch den HMPC-Ausschuss der EMA.
Naturheilmittel, bzw. pflanzliche Arzneimittel haben kaum noch eine Chance vom HMPC-Ausschuss genehmigt zu werden, da dessen Unabhängigkeit sehr fragwürdig ist. Er besteht hauptsächlich aus Pharmakologen ohne speziellem Wissen und Erfahrung über traditionelle medizinische Pflanzenkunde. Um es deutlicher zu sagen: wir haben es hier mit der Pharmalobby zu tun.

10. Auswirkungen auch auf Arbeitsplätze außerhalb der EU.
Wenn pflanzliche Rohstoffe nicht mehr in der EU verarbeitet werden dürfen, können nichteuropäische Lieferanten auch nichts mehr einliefern. Bauern und ganze Gemeinschaften außerhalb der EU die in Handarbeit ernten und produzieren, werden arbeitslos. Für viele dieser Leute bedeutet die Produktion, Anbau und Ernte dieser pflanzlichen Rohstoffe die ganze Existenz.

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Sascha René
Sascha René
Sascha René Amolsch Widmet sich seit über 20 Jahren der ganzheitlichen Gesundheit und der Erforschung verschiedener Heilmethoden. Seine Leidenschaft: die Natur, körperliche wie geistige Grenzen erweitern und intensiv leben. Seine feste Überzeugung: Gesundheit beginnt mit Selbstverantwortung und grundsätzlich ist nichts unheilbar. Alle Heilung liegt in der Natur und im Verstehen der natürlichen Lebensgesetze. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

97 Kommentare

  1. @Britta (113): Ich kann Ihre Fragen gut nachvollziehen. Leider ist die „Diskussion“ großteils so weit von der Realität entfernt, dass es weh tut. Ich habe mich im letzten dezember dazu informiert, drum verzeichen Sie mir kleinere Ungenauigkeiten. Kurz die Fakten, wie ich sie erinnere: das Gesetz ist vor Jahren beschlossen worden (2004?). Die Petition richtete sich (ja, es ist Vergangenheit, das Abstimmungsdatum war im Dezember 2010 und die Petition war erfolgreich. D.h. es gab genügend Unterschriften, so dass der Petitionsausschuss des Bundestages sich damit beschäftigt hat. Warum JETZT noch zur Unterschrift aufgerufen wird, ist deshalb noch dümmer, als es das schon letztes Jahr war), sie richtete sich also gegen einen Beschluss, der 6 Jahre zurücklag. Das wurde aber ignoriert. Leider war es nicht das Einzige, was ignoriert wurde und weiterhin wird.
    Diese Regel verbietet nichts. Keine Kräuter, keine Naturheilmittel, nichts. Sie verbietet, Mixturen als Heilmittel zu verkaufen, wenn sie den Regeln des Gesetzes widersprechen. Als Nahrungsergänzungsmittel, als Kosmetik oder als Briefbeschwerer darf all das, worum es hier geht, weiter verkauft werden. Nur nicht als Heilmittel. D.h. es geht – und da haben die meisten Kritiker Recht – um Geld. Ein Teil der Heilmittelproduzenten (der diese Regeln erfüllt, konkret die industriellen Produzenten) stellen Regeln auf, um anderen (d.h. kleineren Firmen, die diesen Aufwand nicht treiben wollen) den Marktzugang zu erschweren. Das mag bedauerlich sein und vielleicht sogar ungerecht, aber es ist KEIN Verbot. Deshalb würde ich mich über ein wenig Mäßigung in der „Diskussion“ freuen. Aufrufe zur Revolution sind einfach Blödsinn. So als ob ich die Todesstrafe fordere, wenn mir jemand auf den Fuss tritt. Aber ich merke, ich komme hier zu keinem Ende. Drum einfach ein paar kurze Meinungen von mir:

    – Dieses Gesetz ist seit 7 Jahren durch, die Petition ist zu Ende und hat keine Änderung gebracht.
    – Es wird (und wurde) nichts verboten, manche Hersteller müssen ihre Produkte jetzt „nur“ anders deklarieren – und vielleicht kriegen sie dafür weniger Geld.
    – Die „EU“ ist nur der Kompromiss, den all unsere Regierungen zusammen finden. Und sich hinterher vor der Verantwortung drücken und sagen, dass das alles aus Brüssel kommt. Die Schuldzuweisung an die EU ist insofern einfach ein sehr gelungener Marketing-Trick der nationalen Regierungen, der nur geglaubt wird, weil sich niemand mit dem Thema beschäftigt. Ich freue mich sehr über die EU und wünsche mir, dass wir Europäer uns mal mehr darum kümmern würden.
    – und zum Schluss: hier werden zum großen Teil nur dümmste Vorurteile breit getreten (oben + Industrie + EU: böse, unten + Pflanzen + Kräuterfrauen: gut), eine Diskussion findet hier bisher statt.

  2. Eine Richtlinie, die einmal angenommen worden ist, muß auch wieder abgeschafft werden können.

    Die EU-Bürokraten regieren die Staatengemeinschaft wie eine Diktatur. Es ist eine Finanz- und Konzerndiktatur, denn wir haben gar keine Wahl gegen die Richtlinien aufzubegehren. Wir Bürger wollten den Maastricht-Vertrag nicht. Wir wollten keine Einheitsbananen, wir wollen keine Quecksilber-Sparlampen. Wir wollen keinen E10-Treibstoff und wir wollen auch keine Gentechnik usw. usw.

    Das einzig praktische an der EU ist die Einheitswährung im Urlaub oder im Internet. Sonst fällt mir wirklich nichts positives dazu ein.
    Ständig fällt den EU-Beamten etwas ein, wie man die Bürger noch mehr knebeln kann. Neuestes Beispiel sind z.B. neu ausgetüftelte Vorschriften zu Wasserhähnen. Oder den neuen EU-Steuern, welche diese EU-Politiker einführen wollen.

    Wenn jemand schreibt, daß er die EU gut findet, dann erzeugt das auf meiner Stirn tiefes Stirnrunzeln.

  3. Statement vom Fachverband der deutschen Heilpraktiker: http://www.heilpraktiker.org/ftp_pdf/meldungen_3_11_10/PANIKMACHEGILTNICHT.pdf

    und

    http://www.heilpraktiker.org/amk/amk_24_11_2010/B-Heilpflanzen-lang-2010-11-24.pdf

    und noch ein Artikel vom Spiegel:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,728471,00.html

    Manchmal sollte man sich besser erst einmal seriös informieren. Dazu gehören auch Gegenargumentationen. Nebenbei ist der Fachverband Deutscher Heilpraktiker auch nicht wirklich ein Lobbyverband der Pharmaindustrie.

  4. Ich habe langsam das Gefühl, daß auch Deutschland nicht mehr lange sitzen bleibt. Die Regierung tanzt uns auf der Nase herum und die Wut wird immer mehr geschürt.
    Noch wandern alle, die unzufrieden sind aus, aber irgendwann ist auch damit Ende und dann explodiert selbst der friedlichste Bürger.

    Die Natur ist der Grundstock unser aller Medizin und das sollten und dürfen wir nicht vergessen. Wenn die Chemie so viel besser als die Natur wäre, hätten wir ja schon längst keine Krankheiten mehr. Nein, stattdessen kommen ständig neue Arten dazu. Die Menge der Menschen die an den unmöglichsten Allergien und den merkwürdigsten Unverträglichkeiten leiden, wird immer größer. Das sollte doch mal irgendwie ein Zeichen sein.

    Der Mensch ist einfach immer noch zu dumm, um sich nicht selbst zu vernichten.
    Ich hoffe wir haben irgendwie Erfolg…diesmal.

  5. Menschheit aufwachen und heraus aus einer Gesetzesdiktatur. Wir haben schon lange keine Freiheit dürfen aber sagen was wir denken? Nur ein beruhigender Trick? Wie lange noch? Die Natur ist dem göttlichen des Mitmenschen heilig, aber ohne Gewalt. Gedanken sind auch Kräfte, setze diese ein. R.F. :angel: Danke ein Mitmensch aus dem Geiste.

  6. In den letzten Wochen habe ich mich mehr mit Pflanzenheilkunde beschäftigt. Z.B. bin ich raus in die Natur und habe mit Hilfe eines Pflanzenbestimmungsbuches versucht verschiedene Pflanzen, kennenzulernen und auch ihre Möglichkeiten für die Heilkunde.

    Wahrscheinlich habe ich noch nicht den richtigen Blick für die Gewächse. Jedoch hatte ich das Gefühl, daß die Artenvielfalt der Pflanzen relativ begrenzt ist, bei den Pflanzen, die ich so gesehen habe. Ich hatte eigentlich viel mehr verschiedene Pflanzen erwartet. Also entweder schau ich noch nicht genau genug hin, oder viele Pflanzen gibt es nur noch selten. Ich kann nicht beurteilen, ob es früher anders war. Vielleicht hat auch unsere landwirtschaftliche Monokultur und die Unkrautspritzerei Auswirkungen auf die Artenvielfalt der Pflanzen und Heilkräuter. Das wäre umso dramatischer.

    Außerdem habe ich bei den Pflanzen, die ich bestimmt habe dann viele Hinweise gefunden, die anscheinend sehr schwere Nebenwirkungen haben können. Angeblich ist es kein Problem Pflanzen zu finden, mit denen man sich Nierenschäden holen kann (z.B. Huflattich).

    Hier bräuchte man Wissen, ob diese Nebenwirkungen in der Praxis tatsächlich so gefährlich sein können, und welche Möglichkeiten es gibt in der Pflanzenheilkunde die Pflanzen so zu verarbeiten oder zu verabreichen, daß die unerwünschten Wirkungen so gut wie kein Problem darstellen. Z.B. durch kochen oder einlegen, oder richtige Ernte.

    In meinen Büchern werden solche Fachgebiete nicht behandelt.

    Auf der anderen Seite: ein Heilmittel ist eben kein Nahrungsmittel, das hat schon seinen Grund. Das sollte man nicht vergessen.

  7. Heilpflanzen sind ein wichtiger Grundstock der Medizin, schon immer gewesen. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder gleich Tabletten schluckt? Ich hoffe das wird nicht noch weiter reglementiert.

    Habe das Thema erst wieder für mich neu entdeckt, bin aber echt begeistert.
    Hier habe ich ganz schön viele tolle Tipps zum Thema Kräuter her.

    http://www.frauen-heilkraeuter.de/

    @HW:Kräuter selber sammeln braucht schon ein bisschen Übung. An einem Bach in meiner Nähe wächst Baldrian, Kamille gibts auf jedem Feld, Frauenmantel wächst im Garten hinter meinem Haus. Will aber demnächst unbedingt eine Kräuterwanderung machen mit einer Heilpraktikerin, die sich darauf spezialisiert hat, damit ich nicht daneben greife.

  8. Jo. Ist schon traurig, daß der Verkauf von Heilmitteln/Nahrungsergänzungsmitteln an eine Überprüfung derer Verträglichkeit und Wirksamkeit geknüpft wird.

    Da wird der alternativen Heilerecke schummrig. Ohne das böse zu meinen: Heilmitteln sollte grundsätzlich das Bestehen von Doppelblindstudien im Rahmen der üblichen Pharmazeutik aufgebürdet werden. Mittel, die diese Tests nicht bestehen, sollten auch so gekennzeichnet werden müssen.

    Gleiches Recht für alle, ne.

  9. Ich glaub ich werd ein Gesetzesbrecher… mit mir will hier auf dem Dorf keiner auf die Straße, keiner das Rathaus stürmen, deswegen mach ich was ich für richtig halte und … mach einfach gar nicht mit bei dem Gesetz.. Ich muss ja nicht alles machen, was dieses kranke System mir vorschreibt.

    > Ich bin noch nicht tot! Und auch noch nicht ganz verbogen!

    Ich wehre mich! Ich spiele nicht mit! :angry:

    Ich bin STINKSAUER, weil ich mich seit ein paar Wochen dafür interessiere und lese jetzt diese Verbote.. wo kommen wir alle hin, wenn wir uns alles sagen lassen und den Teppich unterm Arsch wegziehen LASSEN!

  10. Hallo Sierra, ich finde es erstaunlich, dass Du gleiches Recht für alle fordest… Da sind natürlich wachsende Heilpflanzen, Jahrhundertelang bewährt und auf der anderen Seite chemische Substanzen die erst 10, 20 oder manchmal nur 5 Jahre oder weniger existieren… Und wir maßen uns an das diese besser sind als natürliche Ressourcen? Irgendwie läuft doch etwas falsch, oder? Zumal in wissenschaftlichen Tests diese neuen Mittel auch immer nur prozentual bei Patienten wirken. Sind es wirklich die Mittel oder vielleicht steckt noch etwas tiefgreiferendes dahinter? Eine Frage die sich jeder selber stellen sollte und nach Lösungen suchen sollte… Einen schönen Tag noch 😎

  11. Hallo Zusammen,

    diese Richtlienien und Vorschriften nehmen uns allen das Natürliche Gut der Erde. Zu verbieten was uns allen zugänglich ist, ist schlichtweg eine Unverschähmtheit. Im Grunde, so seh ich das, wird uns verboten zu heilen, vor allem zu heilen mit günstigen Mitteln.Unter dem Gesichtspunkt das wir keine oder zumindest sehr wenige Nebenwirkungen erwarten würden, lässt sich die Pharma gar nicht auf eine vernünftige Diskusion ein. Die Pharmalobbyisten haben nun bemerkt das es mittlerweile sehr viele Menschen so wie ich auch eine davon bin, mit Pflanzen heilen und vor allen präventiv Medizin betreiben. Und die Umsätze der Pharma gehen zurück weil die Menschen wieder gesünder werden und überlegen was sie da eigentlich zu sich nehmen. Ich bin nicht grundsätzlich gegen die schulmedizinische Medizin, aber es sollte jedem selbst überlassen werden ob und was wir als Arznei zu uns nehmen.
    Ich bin der Meinung das diese Entwicklung die gerade geschieht, durch die Pharma, das gleiche ist als im Mittelalter…. nur zu dem Unterschied, das wir Naturheilkundler/innen nicht verbrannt werden dürfen, wohl aber zu ganz saftigen Strafen belangt werden können, wenn etwas ohne Erlaubnis verkauft oder selbst zubereitet/ hergestellt wird.

    Schaut nicht einfach weg, sondern wehrt Euch dagegen in dem Ihr mit anderen darüber redet und es in die Welt hinaus schreit!

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