Am 16. September 2021 erschien ein bemerkenswerter „Klima-Beitrag“ im „Wall Street Journal“[1], der wohl aufgrund seiner wenig „zeitgemäßen“ Aussagen keine weite Verbreitung fand.
Der Autor, Björn Lomborg, wird hier als Präsident des Kopenhagen-Konsensus bezeichnet und ist Autor eines Buches mit dem Titel: „Fehlalarm: Wie die Panik um den Klimawechsel uns Billionen kostet, die Armen in Mitleidenschaft zieht und unseren Planeten nicht rettet“.
Er beginnt seinen Beitrag mit der Feststellung, dass die Größen der medizinischen Zeitschriften zusammen zu einer „Notfallaktion“ aufriefen, die als Grundlage eine fragwürdige Erkenntnis hatte, dass nämlich die Zahl der Hitzetoten ständig stiege. Wo liegt also hier der Haken?
Lomborg schreibt, dass die globale Erwärmung nur scheinbar mehr Hitzetote nach sich gezogen habe, ein Anstieg von angeblich 54 % unter den Senioren in den letzten 20 Jahren. Vergessen wurde hier jedoch, dass die Zahl der Senioren in den letzten 20 Jahren in einer ähnlichen Größenordnung zugenommen hat.
Und das daraus resultierende höhere Durchschnittsalter dürfte eher die Erklärung für diese Beobachtung sein als eine Zunahme der Temperatur um wie viel Grad.
Danach kommt eine weitere Beobachtung. Hitzetote beanspruchen 1 % aller Sterbefälle pro Jahr, rund 600.000 Tote. Aber Todesfälle durch Kälte sind achtmal höher im Vergleich, nämlich 4,5 Millionen Todesfälle pro Jahr.
Der Temperaturanstieg seit dem Jahr 2000 resultierte in einer Zunahme der Hitzetoten von 0,21 %. Gleichzeitig fiel die Zahl der Kältetoten um 0,51 %:
Heute sterben also rund 116.000 Menschen jährlich aufgrund von Hitze; aber es sterben 283.000 weniger aufgrund von Kälte. Das heißt, dass die Erderwärmung heute schon 167.000 temperaturbezogene Todesfälle verhindert.
Grund dafür, warum mehr Menschen an Kälte als an Hitze sterben, erklärt der Autor damit, dass der Mensch Hitze besser managen kann als Kälte. Hitze lässt sich relativ einfach „behandeln“, indem man vermehrt Flüssigkeit zu sich nimmt und schattige und kühlere Plätze aufsucht. In tropischen Ländern sind heute Klimaanlagen keine Seltenheit, was die Gefahr eines Hitzetodes noch weiter herabsetzt.
Kälte ist viel schwerer zu managen. Die einzige Möglichkeit, der Kälte zu entgehen, ist die Heizung anzudrehen. Und eine Wohnung ordentlich zu heizen ist für ärmere Familien unter Umständen problematisch. Wer auf der Straße lebt, dürfte Schwierigkeiten haben, bei strengen Minustemperaturen eine sichere Bleibe zu finden.
Von daher sieht Mister Lomborg eine ausreichende Menge von billiger Energie als Schutz vor Hitze und Kälte gleichermaßen, was aber durchgehend nur durch fossile Brennstoffe gewährleistet werden kann. Er zitiert eine Studie[2], die herausgefunden hatte, dass billiges Heizen die Winter-Mortalität senkt. Selbige beruht im Wesentlichen auf kardiovaskulären und respiratorischen Ursachen, die durch adäquates Heizen vermieden werden können.
Der Wermutstropfen in diesem Beitrag: Mister Lomborg scheint keine Bedenken gegen Fracking zu haben, da er diese Art der Gasgewinnung in den USA als Ursache für einen Preisabfall für natürliches Gas anzusehen scheint.
Ich kann nicht beurteilen, ob Fracking den Gaspreis senken hilft. Es mag sogar so sein. Aber es gibt auch andere Aspekte zu diesem Thema, welche weniger schön sind und mit in Betracht gezogen werden müssen, wie zum Beispiel die: Gefahren durch FRACKING?
Fazit
Die Panikfront der Klimaschützer erzählt uns im Stile einer Corona-Panikmache nur die Hälfte dessen, was man wissen sollte. Und das sind die (angeblich enorm) gestiegenen Todeszahlen aufgrund höherer Temperaturen.
Sie verschweigen uns aber, dass gleichzeitig deutlich weniger Menschen durch Kälte gestorben sind. Oder in absoluten Zahlen ausgedrückt haben die angestiegenen Temperaturen 167.000 Menschen jährlich das Leben gerettet.
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Quellen:
- [1] Climate Change Saves More Lives Than You’d Think – WSJ
- [2] Inexpensive Heating Reduces Winter Mortality
Dieser Beitrag wurde am 24.1.2022 veröffentlicht.
Woher kommen eigentlich die Kältetote? Armut und Obdachlosigkeit? Dank des Klimas braucht man sich nicht mehr darum zu kümmern?