Amiodaron ist ein Mittel der letzten Wahl, um Herzrhythmusstörungen, vor allem therapieresistente Formen, zu behandeln. Die Liste der Nebenwirkungen ist mit die längste, die pharmazeutische Substanzen zu bieten haben.
Das Molekül enthält 2 Jod-Ionen, was einen nachhaltigen Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion hat und davon ausgehend auf den gesamten Hormonhaushalt des Organismus. Eine der heftigsten Nebenwirkungen ist eine amiodaroninduzierte Thyreotoxikose, die bei höherem Schweregrad tödlich verlaufen kann. Grund hierfür ist eine paradoxe Bedingung. Herzrhythmusstörungen sind oft bedingt durch Vorschäden des Myokards. Diese Vorschäden bedingen jedoch eine sehr geringe Toleranz des Herzens für Stoffwechsellagen, die auf einer Schilddrüse auf „Overdrive“ beruht, wo Tachykardien keine Seltenheit sind. Das heißt, dass man hier die Komplikationen „züchtet“, die man eigentlich durch den Einsatz des Medikaments therapiert haben möchte.
Aber nicht nur die Schilddrüse ist betroffen. Die Leber ist ebenfalls bei den meisten Patienten durch das Medikament angegriffen. Bei der Hälfte der Patienten sind die Leberenzyme deutlich erhöht. Es entstehen Bilder, die denen einer Hepatitis gleichen bis hin zur Leberzirrhose. Haut, Nervensystem, Magen-Darm-Trakt etc. sind „beliebte“ Angriffspunkte der Substanz für außer-therapeutische Aktionen.
Auch die Zahl der Interaktionen, größtenteils schwerer Natur, liest sich wie eine Enzyklopädie des Grauens.
Damit kann es unter einer Therapie mit Amiodaron zu einer Hepatitis beziehungsweise dem klinischen Bild einer Hepatitis kommen mit gleichzeitigen nachhaltigen Schädigungen im Stoffwechsel, die weiterführend auch Schäden am oft schon vorgeschädigten Herzen verschlimmern.
Interaktionen von Amiodaron mit anderen Medikamenten, wie Betablockern, Cumarin, und prinzipiell allen Substanzen, die über das Cytochrom P450 2D6 abgebaut werden, sind keine Ausnahme. Eine Interaktion mit Metamizol hingegen scheint es nicht zu geben. Grund dafür scheint zu sein, dass Metamizol über andere Cytochrom P450 Unterklassen metabolisiert wird und nicht über CYP2D6, das hauptsächlich Amiodaron entsorgt.
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