BAYER, BASF und MONSANTO gegen Kennzeichnungspflicht
USA: Millionenspenden der Gentech-Industrie
Die Chemie-Konzerne BAYER und BASF beteiligen sich mit millionenschweren Spenden an einer Kampagne amerikanischer Gentechnik- und Pestizid-Hersteller.
Die Industrie will damit eine Initiative von Umweltverbänden zur Deklaration gentechnisch veränderter Lebensmittel stoppen.
Die im Bundesstaat Kalifornien eingebrachte Proposition 37, die eine Kennzeichnungspflicht nach europäischem Vorbild fordert, wird parallel zur Präsidentschaftswahl am 6. November zur Abstimmung gebracht.
Die Unternehmen investieren über 40 Millionen Dollar in ihre Werbekampagne, die vor allem aus TV Spots besteht – rund zehnmal so viel wie die Befürworter der Initiative.
Größter Finanzier ist der Weltmarktführer für gentechnisch verändertes Saatgut, Monsanto, mit 7 Millionen Dollar. Es folgen DuPont (4,9 Mio), BAYER und BASF (jeweils 2 Mio), Pepsi, Nestlé und Coca Cola.
Das Hauptargument der Industrie ist, dass eine Deklarationspflicht die Kosten für die Hersteller um „Milliarden Dollar erhöhen“ würde – eine absurde Behauptung, für die jeglicher Beleg fehlt.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren:
„Die Gentechnik-Multis messen mit zweierlei Maß: in Europa ist die Deklaration von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen selbstverständlich. In den USA hingegen soll eine solche Kennzeichnung mit fadenscheinigen Argumenten verhindert werden. Die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern werden dadurch mit Füßen getreten!“.
Scharfe Kritik äußert auch Gary Ruskin von der Initiative California Right to Know:
„BAYER und BASF schicken ihr Geld um die halbe Welt, um Müttern und Vätern weiszumachen, sie hätten nicht das Recht zu wissen, was sich im Essen ihrer Kinder befindet!“.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren sieht eine Parallele zum Verkauf des BAYER-Pestizids Glufosinat. Der zusammen mit gentechnischem Saatgut verkaufte Wirkstoff muss in der EU wegen erwiesener Gesundheitsgefahren vom Markt genommen werden.
Trotzdem hat BAYER die Exporte in die USA und nach Lateinamerika drastisch erhöht. „Ein klassischer Fall doppelter Sicherheits-Standards!“, so Mimkes weiter. Glufosinat soll in die Fußstapfen des von Monsanto vertriebenen Herbizids Glyphosat treten, das wegen zunehmender Resistenzen immer unwirksamer wird.
BAYER war in den USA für die bislang größte Kontamination mit gentechnisch veränderten Organismen verantwortlich: Im Jahr 2006 war sogenannter Liberty Link-Reis weltweit in Supermärkten aufgetaucht, obwohl hierfür keinerlei Zulassung vorlag.
Rund 30 % der US-amerikanischen Ernte wurde verunreinigt, die EU und Japan stoppten daraufhin alle Reisimporte aus Nordamerika. In den vergangenen Monaten musste BAYER die betroffenen Landwirte und Reismühlen mit über 900 Mio. Dollar entschädigen. Bis heute wird LL-Reis vereinzelt in Supermarkt-Packungen gefunden.
Im laufenden Wahlkampf gehört BAYER zu den größten ausländischen Unterstützern republikanischer Abgeordnete. Die Ausgaben zur Verhinderung von Proposition 37 übertreffen jedoch die Spenden an Politiker deutlich.
Kalifornien war in der Vergangenheit häufig Vorreiter bei der Einführung neuer Umweltschutz-Bestimmungen, so z. B. bei Katalysator-Autos oder zum Ausstoß von Treibhausgasen. Dies erklärt die erhöhte Nervosität der Gentech-Lobby.
weitere Informationen:
- Initiative California Right to Know: www.CArighttoknow.org
- Bericht der Deutschen Welle: www.dw.de/german-giants-join-gm-food-fight-in-california/a-16307501
- New York Times: Vote for the Dinner Party www.nytimes.com/2012/10/14/magazine/why-californias-proposition-37-should-matter-to-anyone-who-cares-about-food.html?_r=0
Presse Information vom 31. Oktober 2012 – Coordination gegen BAYER-Gefahren
Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)
eMail info@CBGnetwork.org
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Mein Arbeitgeber kennzeichnet auch nicht. Ich denke, er würde die Kampagne auch unterstützen.
http://ein-systemrelevanter-typ.blogspot.de/2012/11/meine-beschissene-relevanz.html
Interessant ist ja, dass die Gefahren immer heruntergespielt werden. Wenn sie wirklich so gering wären, wo würde denn dann das Problem mit der Kennzeichnung sein? Quod erum demonstrandum!