Antibiotikatherapie und Resistenzen

Die Schulmedizin scheint beim Thema „Antibiotika und Resistenzen“ langsam aufzuwachen. Allerdings muss ich hier das Wort „langsam“ hervorheben, da die jetzt gewonnenen Einsichten zum Einsatz von Antibiotika in der momentan durchgeführten Form und Häufigkeit alles andere als eine Neuigkeit sind. Ich hatte bereits mehrfach zu diesem Thema berichtet:

Eine revolutionäre Erkenntnis

Die „Ärztezeitung“ verbreitet eine nahezu revolutionäre Erkenntnis in ihrer Ausgabe[1] vom Oktober 2019. Hier zitiert sie den Präsidenten des Robert Koch Instituts, der gesagt haben soll: „Jede Antibiotikatherapie führt zu Resistenzen“.

Ist das wirklich so gemeint, wie es gesagt wurde? Oder kommt da noch etwas hinterher, was die Hoffnung verblassen lässt? Denn eine solche Aussage ist zu schön, um wahr zu sein.

Der Beitrag zeigt dann, dass hier offensichtlich und bis zu einem gewissen Grad ein Sinneswandel zu verzeichnen ist. Denn die Gleichgültigkeit gegenüber Antibiotikaresistenzen zeigte sich oft auch in den Gegenargumenten, die es immer dann gab, wenn Resistenzen auftraten:

„Eine Resistenz mehr oder weniger macht nichts. Dann machen wir eben ein neues Antibiotikum gegen die resistenten Stämme“.

Was dieser Gesichtspunkt übersieht, das ist die Tatsache, dass die Krankheitserreger genauso „denken“. Denn gegen die neuen Antibiotika entwickeln diese dann ebenso schnell wieder Resistenzen, die dann wieder ein neues Antibiotikum notwendig machen.

Sieger wird sein, der sich am schnellsten an die neue Situation anpassen kann. Und im Moment sieht es so aus, dass dieser Wettlauf von der Natur und nicht von der Schulmedizin gewonnen wird. Und das ziemlich evidenzbasiert!

Der Beitrag der „Ärztezeitung“ weist genau auf diese Mechanismen hin. Die Lösung heißt hier also: Ein streng indikationsbezogener Einsatz und Abkehr von der prophylaktischen Gabe von Antibiotika.

Das, was eigentlich als selbstverständlich gelten sollte, scheint bislang für die Schulmedizin ein Buch mit sieben Siegeln zu sein, wie in den zitierten Beiträgen diskutiert.

Der RKI-Präsident argumentiert:

Den Medizinern und auch den Patienten muss stärker bewusst werden, dass jede Antibiotikatherapie zu Resistenzen führt“.

Ich denke, dass die Betonung hier auf den „Medizinern“ liegt, denn Patienten können sich diese Medikamente nicht selbst verschreiben. Ich denke auch, dass viele „Mediziner“ (und natürlich auch Patienten) überhaupt nicht wissen, wie Resistenzen entstehen und vor allem wie schnell sie entstehen. Anders kann ich mir den unbekümmerten Einsatz (sogar bei viralen Infekten) nicht erklären.

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Prävention gegen schulmedizinische Antibiotika-Exzesse

Im Beitrag werden dazu eine Reihe von Gremien mit tollen Akronymen (KRINKO, ART, MRE-Netzwerke etc.) genannt, die sich um „evidenzbasierte Möglichkeiten der Prävention“ bemühen. „Evidenzbasiert“ klingt immer toll. Das ist die Art und Weise, wie die Schulmedizin ihre Ernsthaftigkeit zum Ausdruck bringt. Leider kann so etwas die Fehler der Vergangenheit nicht rückgängig machen.

Ebenso bemerkenswert ist die Tatsache, dass „DART 2020“[2] bereits im Jahr 2015 von der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde und für „Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie“ steht, unter der die eben zitierten Gremien „sektorübergreifend“ miteinander kooperieren (sollen). 2015?

Und jetzt, vier Jahre später, fällt der evidenzbasierten Schulmedizin ein, dass Antibiotika Resistenzen machen? Die Geschwindigkeit der Erkenntnisgewinnung ist nahezu atemberaubend.

Und es braucht dazu einen Sack voller Gremien und evidenzbasierter Kooperationen, um zu einer Erkenntnis zu gelangen, die jeder Mikrobiologe auch bei telefonischer Anfrage zwischen Suppe und Kartoffeln mitzuteilen in der Lage wäre.

Aber immerhin scheint sich jetzt die Schulmedizin sanft und zaghaft an die eigene Nase zu fassen, wenn es um die Frage der Ursachen geht. Denn in DART 2020, unter „Ziel 3: Therapie-Optionen erhalten und verbessern“, wird ein „sachgerechter Einsatz von Antibiotika“ als notwendig betrachtet. Nur so lasse sich die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig erhalten.

Man scheint hier also zu konstatieren, dass der bisherige Einsatz von Antibiotika seitens der Schulmedizin wohl nicht ganz „sachgerecht“ erfolgte. Denn wäre er von Anfang an „sachgerecht“ gehandhabt worden, hätten wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dieses Problem heute nicht.

Die zusätzlichen Maßnahmen, die hier als notwendig erachtet werden, sind unter Umständen sinnvoll, jedoch immer als notwendiges Resultat der Gleichgültigkeit der Schulmedizin gegenüber einer „sachgerechten“ Handhabung der Antibiotika zu begreifen.

Oder mit anderen Worten: Die Bereinigung/Therapie dieser Situation ist deutlich schwieriger als die Prävention = indikationsbezogener Einsatz.

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Hallo!

Der letzte Absatz beginnt mit der Überschrift „moderne Medizin ohne wirksame Antibiotika nicht möglich“. Das hieße also, dass die bisher gehandhabte Praxis der Schulmedizin in Sachen Antibiotika eine „moderne Medizin“ unmöglich macht. Ich würde hier sagen, dass diese Praxis mit moderner Medizin nur dann etwas zu tun hat, wenn man unter „moderner Medizin“ eine verantwortungslose Praxis versteht.

Und zum Abschluss dann noch etwas schulmedizinische Statistik. Oder sollte ich besser sagen: Zahlenakrobatik?

Denn wir erfahren hier, „dass in Deutschland die Zahl der nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Infektionen pro Einwohner über dem europäischen Durchschnitt liegt“. Das heißt also, dass hier ein Verbesserungsbedarf besteht.

Danach kommt dann sofort die für die Schulmedizin typische Relativierung. Denn man will sich ja dann doch nicht in ein so schlechtes Licht stellen: „Der Anteil der Patienten, die während eines Krankenhaus-Aufenthaltes eine Infektion bekommen, ist in Deutschland allerdings niedriger als im EU-Durchschnitt“.

Was denn jetzt? Erst liegt der Schnitt höher, dann wieder unter dem europäischen Durchschnitt. Gibt es in Deutschland zu wenig Einwohner, damit die beiden statistischen Aussagen passen? Die sollen abends was anderes machen, als immer nur in den Fernseher zu schauen, damit die Bevölkerungszahl wächst und die Statistik stimmt.

Wenn man in der Schulmedizin Statistik macht, dann bekommt man immer das Ergebnis, was man haben möchte. Und das sogar wenn sie sich in aufeinanderfolgenden Sätzen widersprechen. Nicht mal das scheint man hier zu merken.

Fazit

Bei solchen Erörterungen ist es kein Wunder, dass die Schulmedizin vier Jahre benötigt, das Offensichtliche als solches zu erkennen und anzuerkennen. Wer wirklich evidenzbasiert arbeitet, der hätte dieses Szenario zu verhindern gewusst. Es hätte keine prophylaktische Gabe von Antibiotika gegeben, keine Übertherapie über längere Zeiträume etc.

Fazit vom Fazit: Wir haben hier einen evidenzbasierten Beweis dafür, dass Dummheit und/oder Gier zu verheerenden Resultaten führt.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 15.1.2023 erstellt.

René Gräber
René Gräberhttps://www.renegraeber.de
Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

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