Die Hauptbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen ist der Fernseher und der Computer. Schädlich ist die “Glotze“ aber auch für ältere Menschen. Experten warnen vor verheerenden Folgen für Gesundheit und Gesellschaft.
Im Durchschnitt verbringen Kinder und Jugendliche ihre Zeit ganze 3,5 Stunden vor dem Fernseher und 2 Stunden vor dem Computer – und das täglich!
Ein Auszug aus einem Vortrag des Hirnforschers Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer über die Auswirkungen steigenden Medienkonsums bei Kindern und Jugendlichen.
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer ist Ärztlicher Direktor Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm und Leiter des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen.
“Wenn wir diesen, die Köpfe der nächsten Generation vermüllenden, Medienkonsum einfach so weiterlaufen lassen, dann nähen wir die T-Shirts für China in 20 Jahren”
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Zu diesem Thema hat Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer auch einen ausführlichen Vortrag gehalten:
“Digitale Demenz” im Zeitalter neuer Medien – Prof. Dr. Dr. Spitzer zu Gast in Louisenlund
Manfred Spitzer weist auf die Folgen der langen “Monitor-Zeit“ der Jugendlichen hin. Sie werden passiv, weil sie sich an Bewegungsmangel gewöhnen und nehmen zu. Das führt zu Defiziten beim Lernen, der Bildungsstand der Gesellschaft verringert sich, wodurch sich auch die soziale und wirtschaftliche Situation eines Landes verschlechtert. Als Nachweis führt Spitzer eine neuseeländische Untersuchung sowie die Pisa-Studie an.
Noch besorgniserregender sind laut Spitzer die Konsequenzen ständig konsumierter Gewaltdarstellungen. Ein Mensch hat heute im Alter von 18 Jahren 200.000 Mal im Fernsehen mit angeschaut, wie jemand mit Gewalt traktiert wird. Konfliktlösungen ohne Gewaltanwendung tauchen nur in 4 % aller Filme auf. Und die Hälfte aller gezeigten Gewalttaten macht den Opfern gar nichts aus. Daraus lernen die Jugendlichen, dass Gewalt ein normales Mittel im sozialen Kontext darstellt.
Spitzer hat sich damit unbeliebt gemacht, dass er eine Gewaltsteuer für Fernsehsendungen fordert. Eine andere Maßnahme, die der Experte vorschlägt, dürfte auf weniger Kritik stoßen: Weg vom Monitor durch mehr Ganztagsschulen und mehr Angebote für schöpferische Aktivitäten.
Senioren sind die zweite Risiko-Gruppe
Eine britische Untersuchung aus 2019 zeigt auch die schädlichen Folgen von zu viel Fernsehen bei Senioren. Die Forscher gingen von der bereits gängigen Erkenntnis aus, was das TV bei jungen Menschen anrichtet: Lern- und Sprachstörungen und dissoziales Verhalten.
Wie sich das stundenlange tägliche Fernsehen auf das Gehirn und seine Leistung auswirkt, wollten die Wissenschaftler in einer sechsjährigen Studie klären. Andrew Steptoe und Daisy Fancourt vom University College London beobachten dazu mehr als 3.500 Menschen über 50 Jahren. Sie verglichen verschiedene Parameter wie Gesundheits-Status, geistige Leistungsfähigkeit und EEG bei Studienstart mit den Ergebnissen nach Ablauf der Arbeit. Die Teilnehmer machten auch Angaben zur Dauer und Häufigkeit ihres TV-Konsums.
Dabei stellte sich heraus, dass Menschen, die täglich länger als 3,5 Stunden Fernsehen schauten, ein schlechteres Gedächtnis hatten als andere Teilnehmer. Ein Problem waren Wortfindungsstörungen, die auch auf Defizite im Verstehen wichtiger Informationen schließen lassen.
Dabei versuchten die Wissenschaftler auszuschließen, dass die TV-Vielschauer aufgrund anderer Lebensumstände schwächere Leistungen aufwiesen. Die Forscher schätzen den ursächlichen Einfluss solcher begleitenden Umstände auf einen Anteil von rund 44 % der Gesamt-Faktoren. Grund für die Annahme war, dass ein höherer Fernseh-Konsum auch mit der Gravidität der Hirnleistungsstörungen korrelierte. Das EEG der “Vielglotzer“ zeigte weniger Alpha-Wellen, was eine schwächere Lernfähigkeit vermuten lässt.
Eine Rolle spielt natürlich auch, dass viel Fernsehen automatisch mit Bewegungsmangel verbunden ist und zur Vernachlässigung anderer Beschäftigungen führt. Wer auch mal ins Theater geht oder ähnliches unternimmt, trainiert sein Gehirn viel intensiver als beim Fernsehen. Steptoe und Fancourt fordern daher Studien, die das Fernsehen als Risikofaktor für Demenz erforschen (Television viewing and cognitive decline in older age: findings from the English Longitudinal Study of Ageing).
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.03.2023 aktualisiert.
Aber bitte… Genau das selbe haben schon meine Eltern, meine Grosseltern, meine Urgrosseltern etc. etc. etc. behauptet. Für alle die es noch nicht geschnallt haben: Das behauptet JEDE Generation!
Die 5,5 Std. die die Kinder von heute vor dem TV und Computer verbringen haben sie früher mit raufen und prügeln ausgefüllt – so sieht’s aus.
…solche ‚Studien‘ und ‚Untersuchungen‘ sind alles nur Käse.
Zwischen Verblödungs-GEZ-Glotze und Rechner muß man schon unterscheiden.
Ich verfasse Texte und Korrespondenz am LINUX(!)-Rechner, bearbeite Fotos, erstelle gelegentlich Videos, nehme selbstproduzierte Musik auf und befasse mich mit meiner umfangreichen PDF-Bibliothek.
Hut ab vor dem Vortrag, bis auf den glaube am Klimaschwindel! :ninja:
Also ich kann das an meinem Fall bestätigen dass TV glotzen gewaltätig machen kann. Als ich klein war habe ich damals Power Rangers gesehen und an einem schulfreund, kampftritte die man da sah nachgemacht, weil es cool war. Eine Schande ist das Tv und jene die Denken, dass man dadurch als Kind was durch die Sendung mit der Maus lernen könnte, tun mir einfach Leid..
Leute, schaltet den TV aus und lest mehr Bücher oder lernt die Natur kennen! Erhebt euch und geht raus! Lernt soviel ihr lernen könnt, weil der Mensch nie und nimma auslernen kann..
Stillstand ist und bleibt nämlich Stillstand!
LG, DerDude :sideways:
Ich denke nicht das Fernsehn zwangsweise dumm und gewalttaetig macht. Diese Powerrangertritte sind das beste Beispiel fuer die Dramatisierung einer Situation und das Ganze noch mit einem gewaltigen Tunnelblick. Sieh es doch mal so, durch die Powerrangers hattest du einen Helden zu dem du aufschauen konntest und der dir ein Thema brachte um dich mit Menschen gleicher interessen zusammenzufinden und auszutauschen. Eben diese Art der Kommunikation ist ein wichtiges Mittel um soziale Kompetens aufzubauen – egal ob das Thema Superkicks sind oder Quantenmechanik…
Ich sehe das Problem mehr in dem Medienbewusstsein, welches Jung und Alt an den Tag legen. Ein pdf Dokument (oder irgenwelche youtubequellen 😉 ) kann genausoviel „intellektuellen“ Rotz enthalten wie irgenwelche Pseudowissenschaftlichen Serien oder Animes, nur das die Zielgruppe eben eine andere ist. Jedes Medium kann falsche und unbrauchbare Information vermitteln, egal wie es verpackt wird.
Man muss die Informationen, die einem zukommen, einfach krittisch bewerten koennen. Ich komme selbst aus der Branche und war zunaechst einmal uebrrascht wie viel Lug und Trug in ALLEN Medien enthalten ist. Gerade die Menschen die sagen ,dass sie sich nicht von Medien beeinflussen lassen sind leichte Beute fuer die Reklamemacher. Solche Menschen neigen gern zur Oberflaechlichkeit in der Bewertung von Informationen.
Ein kleines Schlusswort:
LINUX(!) macht dich auch nicht zu einem besseren Menschen 😛
Das TV und alle Medien geheören hauptasächlich Weltmacht Pharmakon.
LG
Seit diesem Video/ Artikel sind nun 12 Jahre vergangen. Wir sehen mittlerweile massiv die genannten Folgen. Wenn ich mir unsere Politik anschaue, die Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, Gewalttaten unter Kindern und Jugendlichen. Im Vorabendprogramm wird täglich Werbung für Gewaltfilme gemacht. Ich kann und will es nicht sehen, dafür müssen wir noch Zwangsgebühren zahlen. Vor 35 Jahren circa kamen noch gewalttätige Computerspiele dazu. Ich sah damals ebenfalls, wie René Gräber, Dr. Spitzer und Kollegen dieses Dilemma kommen. Verbieten geht nur im eigenen, direkten Umfeld und erklären warum. Heute bin ich froh, dass ich damals konsequent war und mittlerweile haben wir gesunde und schlaue erwachsene Kinder, die im Leben stehen und, wie ich es beobachte, an die nächste Generation weitergeben.
„Handle nicht, wenn du keinen inneren Frieden verspürst. Lass deinen inneren Frieden Schiedsrichter sein, der entscheidet, ob etwas in deinem Leben getan werden soll oder nicht.“ (Das steht heute in meinem Kalender.)