Die stille Bedrohung: Wie Genmais die Existenz von Biobauern zerstören kann
Ein kleines Feld in Deutschland, umgeben von sanften Hügeln, ein Symbol für nachhaltige Landwirtschaft und biologischen Anbau. Hier produziert Dipl.-Ing. Volker Helldorff seit über 25 Jahren biologische Getreideprodukte — ohne Pestizide, ohne Chemikalien, für etwa 10.000 Menschen. Doch ein Vorfall im Jahr 2002 rückte seinen Lebensunterhalt und das gesamte Fundament der biologischen Landwirtschaft in eine alarmierende Perspektive.
Ein verhängnisvoller Nachbarschaftsfall
Im Sommer 2002 stellte Helldorff fest, dass auf dem angrenzenden Feld seines Nachbarn gentechnisch veränderter Mais wuchs. Der Nachbar wusste nichts von der Beschaffenheit seines Saatguts — ein beunruhigender Beweis dafür, wie sorglos genmanipuliertes Saatgut damals verbreitet wurde. Als der Genmais entdeckt wurde, blieb den Behörden nur eine einzige Option: der gesamte Bestand musste vor der Blüte vernichtet werden, um eine Kontamination der umliegenden Felder zu verhindern.
Doch die Gefahr war real und bleibt es bis heute: Hätte auch nur eine genmanipulierte Pflanze den Weg auf Helldorffs Acker gefunden, wäre die Konsequenz verheerend gewesen. Seine Produkte hätten ihre Biozertifizierung verloren, der Verkauf wäre zum Erliegen gekommen, und seine Existenzgrundlage wäre dauerhaft zerstört worden. Die Mühe eines Vierteljahrhunderts nachhaltiger Arbeit wäre binnen Wochen ausgelöscht.
David gegen Goliath: Der Kampf um Verantwortung
Erschütternd ist nicht nur die Bedrohung selbst, sondern auch die Tatsache, dass Helldorff keinen rechtlichen Anspruch auf Entschädigung hatte. Der Konzern, der das genveränderte Saatgut lieferte, musste keinen Schadenersatz leisten. Stattdessen bleibt die Verantwortung für Kontrolle und mögliche Folgen allein beim betroffenen Landwirt. Helldorff wird seitdem jedes Jahr auf genveränderte Pflanzen überprüft — ein aufwendiges und kostenintensives Prozedere, das sich für viele Biobauern als untragbar erweisen könnte.
„Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“, sagt Helldorff. „Die Konzerne profitieren, während wir Bauern die Risiken tragen. Wir kämpfen nicht nur um unsere Felder, sondern auch um das Vertrauen der Verbraucher.“
Eine Branche in der Zwickmühle
Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Immer wieder berichten Landwirte weltweit von Kontaminationen durch Genpflanzen. Die Auswirkungen reichen von finanziellen Verlusten bis hin zu juristischen Streitigkeiten — ein Problem, das die Balance zwischen industrieller und nachhaltiger Landwirtschaft in Frage stellt. Gleichzeitig nimmt der Druck auf Biobauern zu: Sie müssen sich nicht nur gegen Marktdominanz und niedrige Preise behaupten, sondern auch gegen die unsichtbare Gefahr, die der Wind bringt.
Das Versagen der Regulierung
Die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen scheinen diesen Entwicklungen hinterherzuhinken. In Europa gelten strenge Vorschriften für den Anbau und die Kennzeichnung von Gentechnik. Doch die Verantwortung liegt oft einseitig bei den Landwirten. Die Hersteller der genmanipulierten Saaten — oft große multinationale Konzerne — können sich weitgehend aus der Verantwortung ziehen. Dieses Ungleichgewicht führt zu einer Form von Öko-Kolonialismus, in dem kleine, nachhaltige Betriebe auf der Strecke bleiben.
Was getan werden müsste
Der Fall Helldorff zeigt, wie dringend eine Reform der Haftungsregeln und ein strenger Schutz biologischer Landwirtschaft nötig sind. Es braucht eine klare Zuweisung von Verantwortung, bei der Konzerne für die Verunreinigung durch ihre Produkte haftbar gemacht werden können. Zudem müssen Landwirte unterstützt werden, sei es durch finanzielle Hilfen für Kontrollen oder durch die Schaffung von gentechnikfreien Schutzzonen.
Fazit
Volker Helldorff hat den Mut, sich gegen die Bedrohung zu stemmen. Doch sein Fall steht exemplarisch für eine Branche, die an einem Wendepunkt steht. Es geht nicht nur um Biobauern oder Genpflanzen. Es geht um die Frage, welche Werte unsere Landwirtschaft prägen sollen: kurzfristige Gewinne oder langfristige Verantwortung? Der Kampf für eine nachhaltige und gerechte Landwirtschaft betrifft uns alle.
Aber wer interessiert sich heute im Jahr 2024 noch dafür? Ca. 80% der Deutschen hatten sich seinerzeit einmal gegen die „Grüne Gentechnik“ ausgesprochen. Aber fast 80 der Deutschen haben sich (mehr oder weniger jubelnd) in den Jahren 2021 bis 2023 mit einem Gentechnik-Medikament behandeln lassen, welches körpereigene Zellen „umprogrammieren“, um etwas zu tun, was diese Zellen von Natur aus nie tun würden.
Dazu gibt es zahlreiche Berichte, u.a. hier: COVID-Impfung – Also doch! Der Einbau von mRNA in die eigene DNA?
Nachklapp
In folgendem Video sehen Sie Volker Helldorff bei der 1. Internationalen AZK Konferenz mit seinem „Gen-Kabarett“: Keine Sau will den Genfraß: Gentechnik – Segen & Fluch „Dipl. Ing. Helldorff“ Teil 4 – YouTube