Schadstoffe in Kopfkissen – [Ökotest 2023]

Laut „Ökotest“ (Jahrbuch 2023) sollte ein gutes Kopfkissen so aussehen: Pflegeleicht, nach einigen Wäschen noch gut in Form, Bezug und Kissen laufen nicht ein, die Klumpenbildung hält sich in Grenzen, frei von Schadstoffen etc.

Insgesamt wurden 20 Kissen getestet. Davon wurde ein Kissen mit „sehr gut“ beurteilt („Kronborg of Denmark“ von Jysk). Zwölf Kissen erhielten die Note „gut“. Die restlichen Sieben mußten sich mit einem „befriedigend“ zufriedengeben. Sechs dieser sieben Kissen schnitten weniger gut ab, weil deren „Waschbeständigkeit zu wünschen übrigließ“. Das siebte Kissen von Ikea enthielt neben Antimon als einziges Kissen halogenorganische Verbindungen.

Von den 20 Kissen enthielten neun Kissen, inklusive Ikea-Kissen, Antimon, ein Halbedelmetall, was auch in Corona-Masken [1] zu finden ist und nicht gerade mit positiven gesundheitlichen Eigenschaften zu glänzen weiß. Von den zwölf Kissen mit der Note „gut“ enthielten immerhin sechs Kissen Antimon.

„Ökotest“ klärt den Leser diesbezüglich auf, dass Antimon laut der Europäischen Chemikalienagentur bei Inhalation krebsverdächtig und hautreizend sei. Aber die gefundenen Konzentrationen seien glücklicherweise sehr niedrig.

Nicht ausgeführt wurde die Frage, ob diese niedrigen Konzentrationen, die man dann während 7-8 Stunden Schlaf permanent inhaliert, über einen längeren Zeitraum dann nicht doch für den Organismus signifikant schädlich sein könnten? Wenn dann dazu noch halogenorganische Verbindungen kommen, die Allergien auslösen können, dann wäre es vielleicht an der Zeit, Ikea auf diesen Mangel hinzuweisen. Ob die Note „befriedigend“ berechtigt ist, wäre auch zu überlegen, denn das Ikea-Kissen ist das Einzige mit diesem gravierenden Mangel.

Antimon scheint häufig dann ein Problem zu sein, wenn die Kissenfüllung aus Polyester besteht. Bei den Kissen, die eine natürliche Füllung, wie zum Beispiel Baumwolle etc., haben, gibt es keine Antimon-Verunreinigungen. Im Test gab es sechs Kissen, die statt Polyester natürliche Füllungen enthielten. Allerdings erhielten drei dieser sechs Kissen nur die Note „befriedigend“, sehr wahrscheinlich weil die „Waschbeständigkeit“ nur als „befriedigend“ bewertet wurde.

Interessant auch die Einschätzung von „Ökotest“ bezüglich der Freisetzung von Mikroplastik beim Waschen der Polyester-Kissen. Auf diese Thematik hatte ich in einem meiner Beiträge ebenfalls hingewiesen:

• Waschmittel und Weichspüler: Die Probleme sind alles andere als „weich“… – Yamedo

Als weiteres synthetisches Mittel, um die Optik der Kissen aufzuwerten, sind sogenannte „Aufheller“ in den Kissen enthalten. Sie sind Teil der Kunststofffasern und verleihen den Textilien ein „frischeres Aussehen“. Da sie schwer abbaubar sind, belasten sie die Umwelt, wobei noch keine Aussagen zu möglichen gesundheitlichen Belastungen gemacht wurden, die ein Kontakt mit diesen Substanzen mit sich bringen könnte.

Preisfrage oder Frage des Preises

Das Billigste der 20 Kissen kostet 6,00 Euro („Belday Home Kopfkissen“ von Woolworth), enthält kein Antimon obwohl die Füllung aus Polyester besteht und mit „gut“ von „Ökotest“ bewertet wurde.

Das einzige Kissen mit der Note „sehr gut“ kostet 44,99 EUR und liegt somit im Mittelbereich des Kostensspektrums. Als Füllung enthält es Polyester und Baumwolle. Belastende Inhaltsstoffe, wie Antimon, wurden nicht beobachtet. Anscheinend ist die Waschbeständigkeit dieses Kissens ebenfalls besser im Vergleich zu den anderen getesteten Kissen.

Das teuerste Kissen kostet 104 EUR („Dormiente Flexopillo Med“ von Dormiente) und enthält als Füllung Bio-Baumwolle und Naturlatex. Note: „Gut“. Die Waschbeständigkeit wurde mit der Note „gut“ bewertet, weil die Optik nach fünf mal waschen etwas gelitten hatte.

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Quellen: 

1. Masken und ihre potentiellen Gefahren

Beitragsbild: pixabay.com – JayMantri