Schröpfen – der Entgiftungs-Turbo

Das Schröpfen ist ein ausleitendes Heilverfahren, das Giftstoffe aus dem Körper entfernt.

Es werden Schröpfglocken auf bestimmte Hautstellen aufgesetzt und in diesen Hohlgefäßen Unterdruck erzeugt. So entsteht eine kraftvolle Saugwirkung, die wiederum die Zirkulation von Blut und Lymphe stimuliert und in weiterer Folge anregend auf Organe und Immunsystem wirkt.

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Altbewährtes findet wieder Anerkennung

Erste Beschreibungen der Schröpfmethode gehen laut Literatur von Abele Johann bis ca. 3300 Jahre vor Christi Geburt zurück. Schröpfglocken waren damals auf der ganzen Welt verbreitet. Die Ärzte benutzten Saugglocken aus Horn, Bambus, Keramik, Silber, Bronze, Kupfer oder Glas.

Im Laufe der Zeit fand das Schröpfmethode in Ärztekreisen immer weniger Beachtung, so dass es in die Hände von Barbieren und Steinmetzen gelangte. Diese benutzten Schröpfglocken beispielsweise, um Abszesse trocken zu legen und Lungenkrankheiten zu behandeln. Sie gingen davon aus, dass das Schröpfen über einem erkrankten Organ das „schlechte“ Blut abzieht.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts erfreut sich die Schröpfmethode wieder zunehmender Beliebtheit. Die Methode wird heutzutage in erster Linie von Heilpraktikern praktiziert. In der Chinesischen Medizin gehören Schröpfköpfe zum Instrumentarium der Akupunkteure, mit denen sie organspezifische Energiepunkte aktivieren.

Die Naturheilkunde unterscheidet zwischen trockenem und blutigem Schröpfen. Dem trockenen Schröpfen wird vor allem eine anregende Wirkung zugeschrieben. Dies gilt auch für die Schröpfkopfmassage, bei welcher der Therapeut mit einem Massageöl oder einer durchblutungsfördernden Schröpfsalbe unversehrte Hautstellen behandelt und auf diese Areale dann das Schröpfglas aufsetzt. Der Schröpfkopf wird auf der Haut – entlang der darunterliegenden Muskelzüge – verschoben, was eine stärkere durchblutungsfördernde Wirkung als eine klassische Massage hat.

Beim blutigen Schröpfen bzw. nassen Schröpfen schließlich wird, bevor das Glas mit Unterdruck aufgesetzt wird, die Haut z.B. mit einer Blutlanzette angeritzt. Dann zieht der Unterdruck das Blut verstärkt durch die gezielt gesetzten Verletzungen heraus. Der Therapeut will mit dieser Vorgehensweise einen verbesserten Fluss von Blut und Lymphe in der Mikrozirkulation auslösen.

Die Wirkung von Schröpfen

Die Saugwirkung der Schröpfgläser führt zu einer intensiven Mehrdurchblutung der behandelten Hautstellen. Die Durchblutungssteigerung „entstaut“ das darunter liegende Gewebe und wirkt anregend auf die benachbarten Organe und das Immunsystem.

Die intensive Saugwirkung zieht Gift- und Schadstoffe unter die Hautoberfläche, wo die Schlackenstoffe via Lymphgefäße entsorgt werden. So entsteht ein Entgiftungseffekt.

Manche Therapeuten schreiben dem Schröpfen außerdem eine schmerzstillende Wirkung zu. Sie beruht auf dem Erzeugen eines Gegenreizes und der daraus resultierenden Entlastungswirkung, die beispielsweise auch bei einer kräftigen Massage zum Tragen kommt.

Studien – Belege für die Wirksamkeit

Trotz jahrhundertealtem Erfahrungswissen sind bisher nicht viele naturwissenschaftlichen Studien veröffentlicht worden, welche die Wirksamkeit belegen.

Praktische Anwendung

Die Schröpfmethode eignet sich hauptsächlich für Indikationen wie Verdauungsbeschwerden, muskuläre Verspannungen, Migräne, Rückenschmerzen und rheumatische Beschwerden. Manche Therapeuten verwenden diese Behandlungstechnik auch gezielt bei Bandscheibenproblemen, Hexenschuss, Knieproblemen, Karpaltunnelsyndrom, Bluthochdruck, Ischias, Hypotonie, Müdigkeit, Depressionen, Schwächezuständen sowie auch bei Fieber, Erkältung und Grippe.

Behandlung und Ablauf

Der Patient sitzt oder liegt bequem. Der Therapeut erzeugt im Schröpfglas einen Unterdruck, indem er Hitze, Kälte oder eine mechanische Absaugvorrichtung einsetzt (Gummipumpe). Anschließend werden sechs bis zehn Schröpfgläser auf die nackte Haut gesetzt. Die Schröpfgläser bleiben so lange auf der Haut des Patienten, bis sich diese rot oder bläulich verfärbt (trockenes Schröpfen) oder bis etwas Blut aus der Haut sickert (blutiges Schröpfen).

Eine Behandlung dauert je nach Erkrankung und Reaktion des Patienten fünfzehn bis dreißig Minuten. Für einfache Beschwerden reichen meist zwei bis drei Behandlungen, die in einwöchigem Abstand durchgeführt werden. Bei chronischen Beschwerden sind erfahrungsgemäß zwischen vier und zehn Behandlungen nötig. Das Schröpfen hinterlässt an der behandelten Stelle einen rot-blauen Fleck. Dieser harmlose Bluterguss verschwindet normalerweise innerhalb von wenigen Tagen.

Grenzen und Risiken

Trockenes Schröpfen

Bei korrekter Anwendung sind Nebenwirkungen bei dieser Methode sehr selten. Ein gewisses Verbrennungsrisiko besteht einzig, wenn die Schröpfgläser zu sehr erhitzt werden. Zudem kann es bei Patienten mit extrem empfindlicher Haut zu Narbenbildungen kommen.

Blutiges Schröpfen

Um ein Infektionsrisiko auszuschließen, müssen die Schröpfinstrumente vor Gebrauch einwandfrei sterilisiert werden. Bei Patienten mit einer Bluterkrankung, nach Operationen oder bei Einnahme von Blutverdünnungsmitteln ist von dieser Methode abzusehen(!) Manche Therapeuten schröpfen grundsätzlich keine Patienten, die unter Niereninsuffizienz leiden. Davon abzuraten ist zudem bei altersveränderter, entzündeter, kranker oder radiologisch bestrahlter Haut.

Auch Schwangere sollten sowohl von trockenem als auch von blutigem Schröpfen absehen!

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Sascha René
Sascha René
Sascha René Amolsch Widmet sich seit über 20 Jahren der ganzheitlichen Gesundheit und der Erforschung verschiedener Heilmethoden. Seine Leidenschaft: die Natur, körperliche wie geistige Grenzen erweitern und intensiv leben. Seine feste Überzeugung: Gesundheit beginnt mit Selbstverantwortung und grundsätzlich ist nichts unheilbar. Alle Heilung liegt in der Natur und im Verstehen der natürlichen Lebensgesetze. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

2 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Goldbacher,
    ich habe eine Frage an Sie?
    Ich habe Lipome.
    Ich behandle die befallenen Körperteile durch schröpfen.
    Zuerst nehme ich etwas Massageöl und dann setze ich den Schröpfkopf auf die betroffene Stelle. Nun verschiebe ich den Schröpfkopf auf dieser stelle hin und her. Diesen Vorgang mache ich beinahe täglich so ca. 5-10 Minuten.
    Macht es Sinn das durch diese Behandlung die Lipome zurückgehen oder evtl. verschwinden?
    Oder sollte ich einen anderen Vorgang anwenden?
    Für Ihre geschätzte Antwort, bedanke ich mich bei Ihnen im Vorraus.
    Mfg.
    Willy

  2. Hallo!

    Ich hatte einen Herzinfarkt mit nachfolgenden Stenteinsatz. Meine Frage: darf ich trockenes Schröpfen durchführen lassen? Ich lebe und arbeite in Peking und es ist schwer, sich dieser Behandlungsmethode, obwohl der Effekt umstritten ist, zu entziehen.

    Grüsse

    Mischka

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